Viele Haushalte sind momentan der Ansicht, dass sie keinen Glasfaseranschluss benötigen. Sobald die Baufahrzeuge abgezogen sind, ist es unwahrscheinlich, dass sie in absehbarer Zeit zurückkehren. Und selbst wenn sie das tun, wird FTTH nicht mehr kostenfrei angeboten, was zu erhöhten Kosten führt.
Wenn ein Netzbetreiber sich dazu entscheidet, Glasfaserausbau durchzuführen, bietet er in der Regel allen Anwohnern, die sofort einen Vertrag abschließen, einen kostenlosen Hausanschluss an. Doch für diejenigen, die sich erst nach dem ursprünglichen Ausbau für Glasfaser entscheiden, kann dies problematisch sein. Die Netzbetreiber verlangen nicht nur Gebühren, sondern auch für einen schnellen Nachanschluss gibt es keine Garantie. Dies kann besonders ärgerlich sein, wenn man das Haus erst nach der anfänglichen Nachfragebündelung gekauft oder bezogen hat.
Wenn sich ein Telekommunikationsunternehmen dazu entscheidet, in einer Stadt ein Glasfasernetz zu errichten, bietet es in der Vorvermarktungsphase oft an, die Kosten für den Glasfaseranschluss am und im Haus zu übernehmen. Sobald in dieser Phase eine bestimmte Prozentzahl an abgeschlossenen Verträgen erreicht wird, wird mit den Bauarbeiten begonnen. Dabei werden die Bagger eingesetzt, um Glasfaserkabel in die Straßen zu verlegen und die Haushalte mit Verträgen zu versorgen. Haushalte ohne Vertrag bleiben ohne Verbindung von der Straße zum Gebäude.
Ein konkretes Beispiel hierfür bietet der niedersächsische Netzbetreiber htp in Hemmingen nahe Hannover. In den Ortsteilen Hiddesdorf, Ohlendorf und Harkenbleck ist das Glasfasernetz bereits in Betrieb. Im Oktober 2023 beginnt htp mit der Netzverdichtung. Personen, die beim ersten Ausbau keinen Glasfaseranschluss beantragt haben, haben nun eine zweite Gelegenheit. Allerdings fallen nun Kosten in Höhe von 1.975 Euro für die Verlegung von Glasfaser bis ins Haus (FTTH) an. Auch in Bredenbeck und Wennigser Mark, zwei Ortsteilen der Gemeinde Wennigsen (Deister), erweitert htp das Netz. Doch auch hier ist der Hausanschluss nicht mehr kostenlos, sondern beläuft sich ebenfalls auf 1.975 Euro.
Zudem sind die monatlichen Gebühren für einen Internetzugang über Glasfaseranschlüsse in der Regel höher im Vergleich zu einem Anschluss über DSL oder das TV-Kabelnetz. Eine mögliche Lösung könnte darin bestehen, mehr Wettbewerb auf den Glasfasernetzen zu fördern, indem mehrere Unternehmen Internetzugangstarife anbieten.
Quelle: https://www.teltarif.de/glasfaseranschluss-nachverdichtung-anschlusskosten-ftth/news/93006.html